Sonntag, 4. Oktober 2015

Schlacht von Langensalza 1866 in 2mm







Einleitung

Wir hatten beim Montebello 1859 Szenario erstmals die „Bloody Big Battles“ Regeln mit 2mm Figuren getestet. Bevor wir uns endgültig an größeren Schlachten wie z.B. Magenta versuchen wollten, erschien uns ein anderes kleines Szenario recht attraktiv: Langensalza 1866.

Das Orginalszenario der BBB-Regeln


Vorbereitung

Der Aufwand für das Spiel ist recht überschaubar, 24 bzw. 18 Basen je Seite hatten wir schnell bemalt. Die Spielfläche habe ich wie schon für Montebello mit Airbrush, Pinsel und Künstlerbuntstiften auf einer cremefarbenen Papiertischdecke ( Firma Dunicel ) gemalt. Die Flüsse wurden mit Acryl-Glanzlack behandelt. Hügel bestanden aus einigen untergelegten Pappstücken und Taschenbüchern, Geländeflock (woodland scenics) und Häuser (Brigade Models und Irregular Miniatures ) wurden anschließend daraufgestellt bzw. gestreut.

Das Schlachtfeld von Norden


Der Ort Langensalza - 2mm Gebäude von Brigade Models
 
Die Preußen in 2mm - Figurenblöcke von Irregular Miniatures

Historischer Hintergrund

Preußen erklärte dem Königreich Hannover am 15.Juni 1866 den Krieg. Die Preußischen Westarmeen begannen am Folgetag von Hamburg und Minden aus den Vormarsch gegen Hannover. Die hannoversche Armee konnte sich einer Einschließung entziehen und setzte sich südlich nach Göttingen ab. Ziel war es, Anschluss an die verbündeten Bayern im Raum Schweinfurth zu gewinnen.

Infantrie des Königreichs Hannover 1866

Der preußischen Heeresführung gelang es jedoch, den Weg nach Süden mit einem kleinen Sicherungsverband unter General Flies zu blockieren. Obwohl Fließ eigentlich nur den defensiven Auftrag hatte, einen Ausbruch der Hannoveraner über die Unstrut zu verhindern, ergriff er die Initiative und begann seinerseits einen Angriff auf das Gegenufer. Der Vorstoß wurde zunächst von den Hannoveranern zurückgeworfen.

Unser Szenario für BBB beginnt genau in diesem Moment um 11.00 Uhr. 

Blick von Süden - die preußische Position


Historischer Ausgang

Obwohl die Hannoveraner einen taktischen Sieg errungen hatten, gelang ihnen nicht die Vernichtung der Preußischen Truppen, die Ihnen weiter den Weg nach Süden versperrten. Erschöpft und fast ohne Munitionsvorräte, wurde die Armee schon am nächsten Tag von den überlegenen Feindkräften gänzlich eingeschlossen. Dem hannoverschen König Georg V. und der militärischen Führung wurde klar, dass jetzt kein anderer Ausweg mehr blieb als die Kapitulation am 29. Juni 1866.

Historische Schlacht: Im Zentrum Mühle&Bäder, links Unstrut und Merxleben, rechter Bildrand Langensalza


Szenario Langensalza 1866 für BBB:

Das Szenario ist auf der BBB Yahoogroup als pdf-Datei frei zum Download verfügbar. Auf einer Platte von 120 x 120cm Größe, die ein Schlachtfeld von ca. 7 x 7 km darstellt, wird das Gefecht in 8 Runden ( 11.00 – 15.00 Uhr) simuliert. 

Unser Spielfeld

Vier Geländepositionen sind als Siegesbedingungenen definiert: die Orte Merxleben, Mühle&Bäder, Langensalza sowie die Straße nach Süden Richtung Eisenach. Der Preuße ist Gewinner, falls er 3 oder mehr der Positionen bis zum Spielende halten kann, bei zwei Positionen endet das Spiel unentschieden, bei einer oder weniger Positionen, dem historischen Ausgang, gewinnt der Hannoveraner.
Der Hannoveraner baut als Erster seine Truppen auf, der Preuße zieht als erster in Runde 1.

Panorama von Norden mit den Siegpositionen



Ablauf unseres Spiels

Spielbeginn: Aufstellung um 11.00 Uhr
 
11.30 Uhr: Preußen
Historisch war der Befehlshaber der Hannoveraner General v. Ahrenschild durch das aggressive Vorgehen der Preußen eine Zeit lang so verunsichert, dass er nur zögerlich reagierte und zunächst die Unstrut nicht nach Süden überqueren wollte. Dies wird im Szenario durch eine Sonderregel simuliert. Solange die Preußen in jeder Runde forsch gegen Merxleben im Zentrum operieren, dürfen die Hannoveraner den Fluß nicht überschreiten.

 
11.30 Uhr: Hannover
 Die Hannoveraner bringen sich in Position. Ihre Batterie auf dem Kirchberg wird durch Feuer vertrieben.

 
12.30 Uhr: Preußen
 Die preußische Avantgarde geht zum Angriff auf Merxleben über.


13.00 Uhr: Preußen
 Die Avantgarde prallt über die Unstrut zurück. Eine preußische Batterie wird vertrieben.


13.00 Uhr: Hannover

Die Hannoveraner dürfen den Fluß überqueren. Prompt geht die 4.Brigade am linken Flügel bei der Nagelstädt-Brücke vor.


13.30 Uhr: Preußen
 Die preußische Avantgarde und das 25.Rgt. fallen schwer angeschlagen in Richtung Langensalza zurück.

 
13.30 Uhr: Hannover
 Auch die 3. Brigade der Hannoveraner überquert am rechten Flügel den Fluß.


14.00 Uhr: Preußen
Das preußische 11.Gren.Rgt. geht am rechten Flügel mit Artillerieunterstützung vor. Zugleich ziehen sich die übrigen Kräfte nach Langensalza zurück und richten die Verteidigung ein.

 
14.30 Uhr: Preußen
 Das 11.Gren.Rgt. prallt zurück und landet gleichfalls im Ort.

 
14.30 Uhr: Hannover
 Konzentrische Bewegungen der Hannoveraner auf Langensalza zu....


15.00 Uhr: Preußen
Der Preuße führt eine isolierte Attacke gegen den linken Flügel der Hannoveraner. Das Ziel ist, den Gegner zu binden und die Bedrohung der Eisenach-Straße zu verhindern.

 
15.00 Uhr Spielende

Ein Flankenangriff der hannoverschen 2.Brigade treibt das 11.Gren.Rgt. vor sich her nach Süden. Angriffe auf Langensalza können aber von den Preußen abgewehrt werden. Der Ort und die Eisennachstraße bleiben zum Spielende in preußischer Hand.


 Resultat

Am Ende des Spiels konnten die Preußen Langensalza und die Südstraße behaupten und noch ein Unentschieden erreichen. Das bis zuletzt sehr spannende Spiel hatte ungefähr 2 1/2 Stunden gedauert und lief wie bei den BBB-Regeln gewohnt schon nach 2 Runden so glatt ab, dass wir kaum mehr einen Blick in dei Regeln werfen brauchten. Das Spielfeld war danch in wenigen Mintuten abgeräumt und das Papiertuch aufgerollt und in die Ecke gestellt - jederzeit parat für ein neuen "Langensalza-Drama".

Preußische Artillerie