Sonntag, 5. Januar 2014

Heia, heia Safari, mit Träger und Askari! Spielbericht zu "Death in the Dark Continent"


Wir haben gestern bei Mad Dog die Regeln „Death in the Dark Continent“ ausprobiert, eine Alternative zu Darkest Africa von Chris Peers, die für einen größeren taktischen Maßstab gedacht ist. Daher spielt man mit 4er Basen und nicht mit Einzelfiguren und es gibt Regeln für Karrees und ähnliches. Gewürfelt wird mit guten alten W20, was wirklich mal eine lustige Sache war. Die Regeln funktionieren prima, wenn man ohnehin Darkest Africa-Sachen hat, kann man einfach jeweils 4 Minis auf einer Unterlegbasis zusammenstellen. Das war mit meinen einzelbasierten Deutschen kein Problem. Das Umlernen ist nicht so schwer, der spielfreundliche Geist der Regeln ist derselbe.

 





Zum Spiel: ich hatte die Wissmann-Truppe mit einem weißen deutschen Kommandeur, mit Fähigkeiten eines „Disziplinmeisters“, zwei reguläre Einheiten Askaris (die allerdings noch nicht als Elite eingestuft sind, so wie die späteren von Lettow-Vorbeck) und zwei große Einheiten Ruga-Ruga Söldner mit Musketen, sowie einen Gepäcktross. Das sollte eine der früheren deutschen Strafexpeditionen um 1890 darstellen. Die Gegner waren die Ngoni, die in etwa den Zulu entsprechen, von denen sie auch abstammen. Nur haben sie zusätzlich zu den Massen an Kriegern noch Schwärme von nackten Frauen mit Bögen als Plänkler. Mad Dog hatte einen Kriegshäuptling mit drei großen Einheiten Elite-Krieger, vier weiteren Einheiten Stammeskrieger und zwei Einheiten Plänklerinnen.

Das Ganze hat sich schnell zu einem Kolonialzeit-Klassiker à la Rourke’s Drift entwickelt; meine etwas zu keck vorgehenden Ruga-Ruga Regimenter wurden beide zügig komplett massakriert, danach gingen die regulären Askaris um ihren weißen Chef herum in eine Dreiecksformation mit dem Tross in der Mitte und wiesen ein ums andere Mal die Angriffe mit Salvenfeuer und dem Bajonett ab. Auf Messers Schneide, gerade als meine Flanken überwältigt wurden, fällte ein gezielter Blattschuss den Kriegshäuptling, worauf die gesamten noch lebenden Stammeskrieger die Flucht ergriffen. Stolz weht die Fahne Schwarz-Weiß-Rot! Das war haarsträubend spannend.

Die Regeln sind vielleicht sogar gut geeignet, um auch den ersten Weltkrieg zu spielen. Die Armeen, die wir schon haben, sind nach diesen Regeln und Listen auch besonders  interessant.

Die Ngoni sind deutlich unangenehmer als die Massai bei DA, da sie mit ihren bogenschießenden Frauen ein Karree der Kolonialisten vor dem Charge etwas weichklopfen können.

Zu den Deutschen lässt sich sagen, dass sie eine sehr elitäre (und daher kleine) Armee sein können, wenn man alles voll aufrüstet.

Die (späte) deutsche Ostafrika-Schutztruppe scheint die einzige Armee im ganzen Regelsystem zu sein, in der schwarze Truppen reguläre Elite-Einheiten sein können, die stolzen Askari sind genau so gut wie weiße Elite-Einheiten anderer Kolonialmächte (z.B. frz. Fremdenlegionäre!) und deren einheimischen Truppen entsprechend überlegen.

Die Armeen nach den Listen:

Die Ngoni:

Tribal Chief

3x5 Elite Warrior

4x5 Warrior

1x8 Skimishers, Bow

1x7Skirmishers, Bow

Baggage
 

Die Wissmanntruppe:

Disciplined Chief, Soldier, Breech Loader

2x4 Soldier (Wissmanntruppe Askari), Breech Loader

2x5 Soldier (Ruga-Ruga Allies), Musket

Baggage

 

Yogsothoth